Schlagwort-Archive: Unternehmensgeschichte

Bd.20(2017):179-232_Bergner+Fiedler

Ute Bergner, Wilfriede Fiedler (Großlöbischau)
Jena und die Vakuumtechnik
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 179-232

Inhalt:
Der Siegeszug der optischen Industrie in Jena ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung der Vakuumtechnik. Zeiss benötigte Vakuum u.a. für die Herstellung von optischen Kristallen und von Entspiegelungsschichten. Auch heute bildet die Vakuumtechnik für zahlreiche Hochtechnologieprodukte, die zum Portfolio der Jenaer Industrielandschaft gehören, eine unverzichtbare Voraussetzung. Nicht zuletzt ist die Verfügbarkeit eines guten Vakuums für eine Vielzahl von Forschungsprojekten der Hochschulen und Institute von Bedeutung.
In dem Beitrag wird die Entwicklung der Vakuumtechnik und deren Anwendung in Jena von den Anfängen bis zur Gegenwart umfassend dargestellt.
Ute Bergner kam in ihrer beruflichen Laufbahn früh mit der Vakuumtechnik in Berührung. 1992 war sie Mitbegründerin der VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH. Das mittelständische Familienunternehmen beschäftigt heute rund 200 Mitarbeiter und hat weltweit Partner in Hightech-Branchen. Kernkompetenzen sind Vakuumkomponenten bis zu komplexen Vakuumkammern, Messtechnik, Vakuumoptik sowie innovative Reinigungs- und Sauberkeitsmessverfahren.

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Bd.19(2016):343-376_Bischoff

Kurt Bischoff; Max Bischoff (Oberkochen); Ida Bischoff; Roland Bischoff; Dora Hangert, geb. Bischoff
Werner Bischoff – Teil 1: Sein Leben in Graz und in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 343-376

Inhalt:
Die Kinder des erfolgreichen und über Jena und Ilmenau hinaus bekannten Konstrukteurs und Entwicklers schildern Jugend, Ausbildung und den beruflichen Werdegang bis Anfang der 1950er Jahre. Zur NS-Zeit war er in den zu Carl Zeiss Jena gehörenden „Optische Werke Warschau“ tätig. Seine aufrecht erhaltene österreichische Staatsbürgerschaft bewahrte ihn 1945 vor der Deportation in die Sowjetunion. Er leitete den Aufbau des Bereiches Forschung und Entwicklung im Jenaer Zeisswerk. Die Entwicklung seiner Karriere bis 1953 wird geschildert. Die Wirrungen nach dem 17. Juni 1953 führen letztlich dazu, dass er bei Zeiss entlassen und Professor für Feingerätetechnik sowie Institutsleiter an der TH Ilmenau wurde. Seine Erfolge dort werden in dem weiteren Artikel dieses Jahrbuches geschildert.

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Bd.19(2016):273-286_Nitzschke

Peter Nitzschke (früher Jena, jetzt Aschaffenburg)
Zur Geschichte des Klimalabors im Unternehmen Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 273-286

Inhalt:
Ende der 1950er Jahre erkannte man, dass ein erfolgreicher Export nur nach Prüfung auf Klimatauglichkeit möglich ist. Erste Geräte wurden beschafft. Im Zeiss-Südwerk bestand damals bereits eine begehbare Klimakammer, die für Einsatzerprobungen von den Erzeugnisbereichen „Vermessungsgeräte“ und „Bildmess“ genutzt wurde. Es kamen Untersuchungen zum Einfluss von Schimmelpilzen und Staub hinzu. Salznebeltest und Rütteltische ergänzten weiter das Portfolio. Es etablierte sich die Norm gerechte Prüfung nach TGL. Nach 1990 entstand das Zentrale Testlabor QS/L. Erstmals waren die Arbeitsgebiete Elektromagnetische Verträglichkeit, Gerätesicherheit, Werkstofftechnik und Umweltsimulation/Klimalabor räumlich und strukturell vereinigt, was eine sehr effektive Arbeit ermöglichte.

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Bd.19(2016):259-272_Widder

Werner Widder (Saalfeld)
100 Jahre Feinmechanik, Optik und Elektronik aus Saalfeld
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 259-272

Inhalt:
Im Januar 1911 gründet die Firma Zeiss Jena in Saalfeld eine feinmechanisch-optische Werkstatt zum Bau von Fotoobjektiven für die einfacheren Kameras. Zeiss Jena selbst trat gar nicht in Erscheinung. Im Jahr 1935 begann die Aufrüstung im Deutschen Reich, und die Produktion wurde um Militärgeräte auch in Saalfeld erweitert. Gefertigt wurden Baugruppen für Entfernungsmesser, Bombenzielgeräte, Winkelzielfernrohre. An den Bombenzielgeräten hatten auch die Siegermächte das größte Interesse. Ab Juli 1945, unter sowjetischer Leitung, beginnt sofort die Militärproduktion in den Saalfelder Werken; besonders des Bombenzielgerätes Lotfe und der Entfernungsmesser. Ab 1946 wird die von der SU geforderte Kamera Contax in Saalfeld gefertigt. 1947 wird der Saalfelder Betrieb Stiftungsbetrieb. Nach 1950 wird das Sortiment in Saalfeld deutlich erweitert. 1986 begann die Entflechtung der verschiedenen Fertigungsbereiche, und in Saalfeld wurde die Elektronikfertigung etabliert. Heute werden die Zeiss-Gebäude noch von den Firmen EPSa und Trumpf Medizin Technik genutzt. In Saalfeld sind aber die Feinmechanik, Elektronik und verarbeitende Optik noch wirksam.

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Bd.19(2016):195-234_Hahmann+Jacob

Peter Hahmann und Jens Jacob (beide Jena)
Arbeiten zur Mößbauer-Spektroskopie bei Carl Zeiss in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 195-234

Inhalt:
Von angeregten Atomkernen kann Gammastrahlung ausgehen. Gelangt Strahlung eines angeregten Atoms auf ein weiteres, so sollte Resonanzabsorption auftreten. Die enorme Frequenzstabilität verhinderte lange Zeit den experimentellen Nachweis dieses Effekts. Rudolf L. Mößbauer gelang 1958 der Durchbruch. Nach dem Bekanntwerden setzte eine Flut von Untersuchungen in aller Welt ein. In der DDR war es die Akademie der Wissenschaften zu Berlin, die sich den ersten Untersuchungen widmete. P. Görlich regte die Kommerzialisierung der Mößbauer-Spektroskopie im Rahmen der CZJ-Strategie „Spektroskopie aller Wellenlängen“ an. Es entstand ein Gerät, das erstmals 1965 auf der Leipziger Frühjahrsmesse ausgestellt wurde und 1966 als MS 10K eine Goldmedaille erhielt. Nach Anfangserfolgen wurde die Herstellung 1972 im Zuge eines Gesamtprofilierungsprozesses im VEB Carl Zeiss Jena eingestellt. Aber auch heute ist die Mößbauer-Spektrometrie ein wichtiges Analysemittel. Wegen der allgemeinen Bedeutung verzichtet kaum eine der Universitäten und Hochschulen auf einen entsprechenden Praktikumsversuch in der Physikerausbildung. Es gibt einige prominente Beispiele für die Anwendung. So hat das miniaturisierte Spektrometer MIMOS II aus Mainz die Mineralogie und Geologie auf dem Marsmond Phobos untersucht.

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Bd.19(2016):79-134_Steiner

Reinhard Steiner (Stadtroda)
Entwicklung der holografischen Gitter bei Carl Zeiss Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 79-134

Inhalt:
Etwa ab den 70er Jahren entwickelte sich international eine Fertigungstechnologie für Beugungsgitter auf Basis der kommerziellen Verfügbarkeit geeigneter Laser und eines hochauflösenden Aufzeichnungsmediums, nämlich des für die Mikroelektronik hergestellten Fotoresists. Mit den Mitteln der Interferenzlithografie und Holografie ist es prinzipiell möglich, Dispersion und Abbildung von Licht auch mit nur einem Planträger zu erreichen. Das bietet zahlreiche Vorteile in der Anwendung. Sowohl in Jena als auch in Oberkochen arbeitete man ab der 1980er Jahre an der Herstellung solcher Gitter. Das erste Gerät des Kombinates VEB Carl Zeiss Jena, welches mit einem abbildenden Konkavgitter ausgestattet wurde, war das Laserimpuls-Spektralphotometer LIS 201. 1995 kam es zur Teilung des Geschäftsbereichs Analysenmesstechnik der Carl Zeiss Jena GmbH. Die Spektralfotometer und Atom-Absorptions-Spektrometer-Geräte wurden im Dezember 1995 mit ihren Entwicklern von der Analytik Jena übernommen. Die optische Prozessmesstechnik (Geschäftsfeld Spektralsensorik) verblieb in der CZ Jena GmbH, anfangs im Geschäftsbereich Optisch-Elektronische Systeme. Im Zeitraum von 1993 bis 1995 wurde die Fertigung von Spektrometer-Modulen von Oberkochen nach Jena verlagert und eine Stückzahlproduktion hierfür aufgebaut. Rückwirkend betrachtet hat sich das Themengebiet der diffraktiven als auch der refraktiven Mikrooptik seit dem schweren Neubeginn Anfang der 90er Jahre in Jena sehr gut entwickelt und ist heute vollständig konkurrenzfähig zu anderen großen Anbietern in diesem Markt.

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Bd.19(2016):53-78_Kießling

Harald Kießling (Hirschberg)
Zur Entwicklungsgeschichte eines Holographisch-Optischen Speichers bei Carl Zeiss in Jena (1969 – 1979)
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 53-78

Inhalt:
Holografie und die bequeme Erzeugung kohärenten Lichts gaben der Idee eines Speichers mit hoher Dichte auf der Basis holografischer Methoden neuen Auftrieb. 1 Tb/ cm³ sollten erreichbar sein. Ein internationales Konsortium, darunter auch Carl Zeiss Jena, nahm sich dieser Herausforderung an. Doch nach 10 Jahren angestrengter Entwicklungsarbeit und zahlreichen patentwürdigen Ideen war das Ergebnis ernüchternd. Die Erprobungsergebnisse zeigten, dass die Datenmatrizen und die reversiblen Speichermedien den Anforderungen noch nicht genügten. Auch international kam man zu ähnlichen Ergebnissen. Harte Konkurrenz erwuchs auch zunehmend aus dem Lager der magnetischen Speicherverfahren und der Halbleiterspeicher. Alle bekannten Firmen und auch Zeiss zogen sich von dieser Thematik zurück. Der holografische Speicher erlebt seit der Jahrtausendwende eine gewisse Renaissance. Das Konzept, wesensfremde Technologien wie Optik und Elektronik in einem Gesamtsystem effektiv zu vereinen, scheiterte im internationalen Maßstab. Der Einsatz optischer Technologien in der Rechentechnik ist nach Meinung des Autors deshalb nur dann sinnvoll, wenn das Elektron im gesamten Datenverarbeitungsprozess durch das Photon abgelöst werden kann.

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Bd.19(2016):11-38_Wimmer

Wolfgang Wimmer (Jena)
Carl Zeiss in Jena. Ein Stadtrundgang auf seinen Spuren
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 11-38

Inhalt:
Dieser reich bebilderte Artikel bietet bei einem Stadtrundgang viele Informationen zur Entstehungsgeschichte des Unternehmens Carl Zeiss. Im Mittelpunkt stehen die Person Carl Zeiss und seine Beziehungen zu wichtigen Begleitern auf dem Wege zu einem prosperierendem Betrieb von Weltrang. In verkürzter Form steht diese Stadtführung auch als
App – Jena:ZeissAbbe – für Android und iOS zur Verfügung.

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Bd.22(2019):217-228_Zimmermann

Gabi Zimmermann (Jena)
Die Entstehungsgeschichte der Firma Asclepion Laser Technologies
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte 22 (2019), S. 217-228

Inhalt:
Der Ursprung der Firma Asclepion Laser Technologies GmbH geht- wie bei so vielen anderen nach der Wende entstandenen Firmen – auf das Kombinat Carl Zeiss JENA zurück. Schon in den 80er Jahren hatte die Laserabteilung des Zeiss-U-Betriebes in Göschwitz begonnen, die dort entwickelten Festkörperlaser auch für medizinische Anwendungen zu erschließen.
Gabi Zimmermann schildert, wie aus diesen Anfängen über etliche Zwischenstufen ein prosperierendes Unternehmen entstand, das heute unter dem Namen Asclepion Laser Technologies GmbH firmiert und Marktführer in Deutschland ist auf dem Gebiet Laser für dermatologische und ästhetische Behandlungen.

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Bd.22(2019):89-145_Herrmann

Konrad Herrmann (Berlin)
Über den Beitrag des VEB Carl Zeiss JENA zur Entwicklung der Metrologie in China
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 22 (2019), S. 89-145

Inhalt:
In diesem Artikel wird die 40-jährige Geschichte der kommerziellen Beziehungen des VEB Carl Zeiss JENA mit der VR China auf dem Gebiet der Metrologie ausführlich vorgestellt. Im China der 1950er Jahre fehlte es unter anderem auch an metrologischer Messtechnik, die für die Entwicklung der staatlichen Metrologie und für die Qualitätssicherung in der Industrie von großer Bedeutung war. So kam es bald nach den Gründungen beider Staaten zu entsprechenden Handelsverträgen. Allerdings: Mal fehlte der einen Seite das Geld, ein andermal reichte die Produktionskapazität von Zeiss nicht aus, um die Forderungen vollumfänglich zu befriedigen. Dann wieder gab es internationale und innenpolitische Beschränkungen. Das politische und wirtschaftliche Auf und Ab in beiden Staaten spiegelt sich auch in der Handelsbilanz von Carl Zeiss JENA mit diesem Markt wider, wie Konrad Herrmann in seinem Beitrag schildert. Unabhängig davon genießt die metrologische Messtechnik aus Jena in China bis heute einen außerordentlich guten Ruf, die hohe Qualität der Jenaer Produkte hat die chinesischen Fachleute überzeugt.

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