Schlagwort-Archive: Unternehmensgeschichte

Bd.23(2020): 69-251_Schielicke

Reinhard E. Schielicke (Jena)
Das Jenaer Zuckerkandl-Haus und die Schicksale seiner Bewohner
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 23 (2020), S. 69-251

Inhalt:
Wie nähert man sich dem im Titel umrissenen so vielfältigen Inhalt? Der Witwe Therese des renommierten Prager Nationalökonomen Rudolf Zuckerkandl? Den zwei jungen Leuten -Helene und Wilhelm Langer- , die im Prag um die vorletzte Jahrhundertwende aufwachsen und ihre Bildung genießen? Dem Beginn der Nutzung der Elektroenergie? Der Stromversorgung der Jenaer Zeiss- und Schott-Werke und dem Bau der Talsperren an der oberen Saale? Der Zuckerkandl-„Dynastie“ von Gelehrten und Unternehmern? Dem Bau eines Hauses für drei Generationen durch Walter Gropius in Jena? – Und, schließlich, dem nationalsozialistischen Terror in Deutschland mit all seinen unmenschlichen Folgen? Dann aber auch dem Erhalt des Hauses für die Familie und deren Schicksal in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit der zweifachen Demontage durch die aufeinanderfolgenden Beherrscher?
In dem Beitrag werden die vielen unterschiedlichen Fragen der Reihe nach sehr ausführlich und kenntnisreich beantwortet.

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Bd.23(2020): 253-310_Bussemer_Müller

Peter Bussemer und Jürgen Müller (Gera)
Vom Vakuum der Thüringer Glasbläser zu Röntgen- und Atomstrahlen
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 23 (2020), S. 253-310

Inhalt:
Nach einem kurzen historischen Abriss wird auf die Anwendungen der Vakuumtechnik eingegangen (Lichtmühle-Radiometer, Geißlersche Röhren-Gasentladungsröhren, Röntgenröhren). Die handwerkliche Grundlage für die Vakuumröhren lieferten die Glasbläser des Thüringer Waldes. Rudolstadt wurde nach 1920 zum führenden Hersteller von Röntgenröhren. Auch in Gera wurden solche Röhren in der Firma Golde hergestellt. Abschließend wird auf weitere wissenschaftliche Anwendungen der Vakuumtechnik eingegangen (Franck-Herz-Versuch, vom Stern-Gerlach-Versuch bis zur Atomuhr).

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Bd.23(2020): 311-363_Spessert

Bruno M. Spessert (Jena)
Die Automobilpioniere Paul Henze und Alfred Ley: Motorkonstruktionen und konstruktive Handschriften
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 23 (2020), S. 311-363

Inhalt:
Vor zwei Jahren hat der Autor den damaligen „Stand der Technik“ für Automobilmotoren, also für Viertakt-Ottomotoren dargestellt. Außerdem verglich er die „konstruktiven Handschriften“ der Automobilpioniere August Horch, Hugo Ruppe und Karl Slevogt [JJB Bd. 21(2018)].
Die hier vorgelegte Untersuchung erweitert diesen Vergleich um die Konstrukteure Paul Henze und Alfred Ley sowie um zusätzliche Gesichtspunkte. Henze war mehrfach in Suhl tätig und Ley ausschließlich in Arnstadt.

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Bd.21(2018):173-214_ Brendel+Hahmann

Bernd Brendel, Peter Hahmann (beide Jena)
Raster-Elektronenmikroskopie bei Carl Zeiss JENA
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 173-214

Inhalt:
Das wesentliche Wirkprinzip des Rastermikroskopes ist die punktweise Detektion von Substrateigenschaften und die synchrone Wiedergabe auf einem Bildschirm. Die Grundlagen waren lange bekannt, aber erst die Entwicklung der Elektronik ermöglichte die Nutzung im großen Maßstab. Parallel zur weltweiten Entwicklung arbeitete auch Carl Zeiss Jena an einem Rasterelektronenmikroskop. Anforderungen der mikroelektronischen Industrie, vornehmlich in der UdSSR und der DDR, stoppte die Arbeiten zum Mikroskop im engeren Sinne, führten aber zu einem völlig neuen Gerätetypus, dem Elektronenstrahl -Meß-,-Kontroll- und Belichtungsgerät ZRM12. Das Rasterprinzip lässt sich auch die lichtoptische Variante übertragen. In Jena entstand das Messgerät M100, das lange Zeit für die interne Qualitätskontrolle eingesetzt wurde. Beide Geräte konnten zweidimensionale Strukturen messen. Der Einsatz des weiterentwickelten Elektronenstrahlgerätes führte (neben zahlreichen weiteren Maßnahmen) zur Akkreditierung des Kalibrierlaboratoriums des Deutschen Kalibrierdienstes für zweidimensionale Positioniernormale bei der Jenoptik Technologie GmbH, Jena DKD-K-12401.

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Bd.21(2018):397-419_ Remy

Dietmar Remy
Der große Unbekannte – eine Annäherung an den Zeiss-Generaldirektor Helmut Wunderlich (1919–1994)
Jenaer Jahrbuch zur Technik- und Industriegeschichte Bd. 21 (2018), S. 397-419 

Inhalt:
Ehemaligen Mitarbeitern des VEB Carl Zeiss Jena sind von den vier Generaldirektoren, die zwischen der Verstaatlichung der Firma Zeiss im Jahr 1948 und dem politischen Umbruch im Herbst 1989 an der Spitze des Optik-Giganten standen, zumeist drei in Erinnerung geblieben: Hugo Schrade, Ernst Gallerach und Wolfgang Biermann. Zu diesen Großen Drei gesellt sich in der Zeiss-Historie ein großer Unbekannter. Sein Name: Helmut Wunderlich.
Die meisten Zeissianer verstanden nicht, weshalb die Berliner Parteispitze gerade diesen Mann 1971 zum dritten Generaldirektor des so wichtigen und zugleich komplexen Traditionsunternehmens ernannt hatte. Sie fragten sich damals, welche Leistungen jener denn für die DDR-Volkswirtschaft erbracht habe, um dazu berufen zu sein, in Jena als ihr Repräsentant aufzutreten.
Wunderlich agierte nur vier Jahre in Jena. Vielen Zeitzeugen erschien er damals als ein Wirtschaftsfunktionär ohne Elan und Visionen, der den VEB Carl Zeiss Jena mehr verwaltete als lenkte. Aufgrund großer Planrückstände von Zeiss beim Export in das nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet sowie aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes musste Wunderlich sein Amt 1975 aufgeben.
Im Mittelpunkt dieses Aufsatzes steht vor allem Wunderlichs berufliches Schaffen bis zum seinem Eintreffen in Thüringen. Auf diese Weise wird deutlich, weshalb sich damals die Parteiführung der SED und die Regierung der DDR ganz bewusst für Wunderlich entschieden hatten. Dabei diente als wesentliche neue historische Quelle Wunderlichs Autobiographie, in der er zum Beispiel seine Zeit in russischer Kriegsgefangenschaft, seine Tätigkeit als Minister für Maschinenbau und seine Erfolge bei der Sanierung von zwei Volkseigenen Betrieben im Berliner Raum beleuchtet. Er verfasste diese Autobiographie 1985 als Rentner. Seine Selbstdarstellung wurde jedoch nie veröffentlicht – und blieb bis heute unbeachtet.

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Bd.21(2018):275-315_ Bussemer

Peter Bussemer (Gera)
Von der Geometrie der Linsen zur Harmonie der Töne:
Die Photoobjektive und Kompositionen des Hans Sommer (1837 – 1922)
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 275-315

Inhalt:
Hans Sommer (1837-1922) vereint in seiner Person sowohl wissenschaftliches als auch künstlerisches Talent. In seiner ersten Lebenshälfte wurde er bekannt durch die mathematisch anspruchsvollen Berechnungen zur Optik von Linsensystemen für die Firma Voigtländer in Braunschweig, die später auch von Carl Zeiss Jena genutzt wurden. Nach einem Zerwürfnis mit der Familie Voigtländer  widmete er sich ab 1880 nur noch der Musik und komponierte Opern und Lieder. Nach seinem Tode fast in Vergessenheit geraten, erlebte sein Musikschaffen zuletzt eine späte Renaissance.  Am Theater Gera wurde 2016/17 seine Oper „Rübezahl“ mit großem Erfolg wieder aufgeführt. Der Artikel verknüpft  wissenschaftliche und künstlerische Aspekte des Sommerschen Schaffens mit Personen und Ereignissen seiner Zeit mit besonderem Bezug  zu den Städten Jena und Gera im Sinne einer kulturellen Einheit des Raumes Ostthüringen.

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Bd.21(2018):13-105_ Spessert

Bruno M. Spessert (Jena)
Die Automobilpioniere August Horch, Karl Slevogt und Hugo Ruppe – ihre Viertakt-Ottomotoren und ihre konstruktiven Handschriften
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 13-105

In der hier vorgelegten technikgeschichtlichen Studie wird an Hand der Motorkonstruktionen August Horchs, Karl Slevogts und Hugo Ruppes die Entwicklung des Viertakt-Ottomotors im Zeitraum 1903 bis 1927 ausführlich dargestellt. In diesem Zeitraum entstand der „moderne“ Pkw-Ottomotor. Darüber hinaus werden in der vorliegenden Arbeit beispielhaft die konstruktiven Handschriften der oben genannten Konstrukteure erarbeitet. Ruppe und Slevogt waren u.a. in Apolda tätig. Die Studie erlaubt daher zumindest Einblicke in die Art und Weise, wie vor etwa 100 Jahren z. B. Ottomotoren entwickelt wurden. Die Produktpalette einer Automobilfabrik wurde damals nicht von der „Firmentradition“, sondern vor allem von der konstruktiven Handschrift des jeweiligen Chefkonstrukteurs bestimmt. Bei der Durchführung der Studie wurden vorzugsweise noch existierende Motoren untersucht, im Idealfall in zerlegtem Zustand. Des Weiteren wurden die damalige Fachliteratur sowie Originalprospekte und die übliche „Oldtimer“-Literatur herangezogen.

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Bd.20(2017):351-358_ Hahmann

Peter Hahmann (Jena)
Handferngläser von 1894 – 1919
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 351-358

Inhalt:
Im Artikel wird das Buch „Zeiss-Feldstecher / Zeiss Handferngläser: Modelle – Merkmale – Mythos“ von Hans T. Seeger vorgestellt. Fußend auf zahlreichen Erfindungen stieg Zeiss 1893 in die Entwicklung und Produktion Handferngläsern ein. In dem Buch wird die Entwicklung dieser so erfolgreichen Zeiss-Produkte umfassend dargestellt.

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Bd.20(2017):335-349_Kerbe+Knaf

Friedmar Kerbe und Karl-Eduard Knaf (Hermsdorf)
40-kW-Großmesssender der HESCHO in Hermsdorf
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 335-349

Inhalt:
Seit den 1920er Jahren stellte die HESCHO (HErmsdorf-SCHOmburg- Isolatoren GmbH) technische Porzellane her. Die sich in den 1930er Jahren sprunghaft entwickelnde Technik für hochfrequente Hochspannung bedurfte einer Prüfanlage großer Leistung, mit der sowohl Hochspannungs- als auch Hochstromprüfungen von Isolatoren, Durchführungen und Kondensatoren realisiert werden können. Lothar Rohde und Hermann Schwarz erhielten den Auftrag, Messtechnik zu entwickeln. Im Jahre 1939 folgte dann der Großauftrag für einen 40-kW- Großsender und im Juli 1941 ging die von der Münchener Firma Rohde & Schwarz konstruierte und gebaute Prüfanlage in Betrieb. Sie wurde in der HESCHO und bis 1990 in den Keramischen Werken Hermsdorf für Betriebsprüfungen an Hochspannungserzeugnissen, vorwiegend Mastfuß-Isolatoren, eingesetzt. In dem Beitrag wird beschrieben, wie die Entwicklungsforderungen an den 40-kW-Großmesssender realisiert wurden und darauf verwiesen, dass die Anlage in den Originalräumen in Hermsdorf besichtigt werden kann.

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Bd.20(2017):233-254_Ludwig

Joachim Ludwig (Kahla)
Die Geschichte der Reinraumtechnik und deren Weiterentwicklung in der Region Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 233-254

Inhalt:
Erste Erfahrungen sammelte Ludwig bei Zeiss als es galt, Reinsträume für die Herstellung und Erprobung von Ausrüstungen für die Mikroelektronik bereitzustellen. Nach der Wende etablierten sich einige Firmen im Raum Jena zur Reinraumtechnik. Ludwigs neu gegründete Firma Cleanroom Technology Jena nahm im Jahr 1995 erste Aufträge an. Schrittweise entwickelte sich daraus die heutige Colandis GmbH, die ihren Sitz in Kahla hat. Zahlreiche Innovationen, wie der Mitreinraum, brachten der Firma nationale und internationale Anerkennung ein.

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