Schlagwort-Archive: Institutsgeschichte

Bd.25(2023):179-190_Bussemer

Peter Bussemer (Gera)
Nachruf : Prof. Dr. rer. nat. habil Ernst Schmutzer
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 25 (2023), S. 179-190

Inhalt:
Im Jahre 2022 verstarb Prof. Ernst Schmutzer. Er war der Begründer der international erfolgreichen Jenaer Schule der Gravitationsphysik, Organisator der GR 9 – des einzigen Weltkongresses an der FSU Jena vor 1990 mit der Teilnahme von Stephen Hawking. Als erster Nachwende-Rektor der Universität von1990 bis 1993 hat er wichtige Entscheidungen im demokratischen Erneuerungsprozess getroffen.

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Bd.23(2020): 365-387_Raab

Michael Raab (Radebeul)
Die Mikroelektronik von den Anfängen in den 1960er Jahren bis zur Gegenwart
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 23 (2020), S. 365-387

Inhalt:
Dresden war Ausgangspunkt und später eines der Zentren der Mikroelektronik der DDR. Darauf aufbauend sorgte nach der Wende eine intensive Förderung zur Ansiedlung potenter Mikroelektronikfirmen. Diese Entwicklung, die schließlich zum Dresdener Silicon Saxony führte, wird in dem Beitrag ausführlich beschrieben.
Weiterhin werden folgende Themen beschrieben und kritisch analysiert:
– Stand der Mikroelektronik in Deutschland
– Internationale Entwicklung der Mikroelektronik
– Lithographie als Vorzeigebeispiel europäischer Zusammenarbeit
– Die nächsten Schritte einer europäischen Entwicklung der Mikroelektronik
Dr. Ing. Michael Raab hat in unterschiedlichen Dresdener Mikroelektronik-Firmen die Technologieentwicklung geleitet und zahlreiche Basistechnologien zur Herstellung von μ-Prozessoren erfolgreich in die Produktion eingeführt.

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Bd.23(2020):11-67_Tobies

Renate Tobies (Jena)
Symbiose von Wissenschaft & Industrie:
Der Ernst Abbe-Gedächtnispreis und der Einfluss des ersten Preisträgers auf
Entwicklungen an der Universität Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 23 (2020), S. 11-67

Inhalt:
Eine Tagung von Mathematikern und Physikern im September 1921 in Jena war Anlass, einen Ernst Abbe-Gedächtnispreis zu begründen. Die Initiative zum Preis, die einzelnen Preisträger (von 1924 bis 1940) und die besondere Wirkungsmacht des ersten Preisträgers, des Mathematikers Felix Klein (1849–1925), auf Entwicklungen von angewandter Mathematik und technischer Physik in Jena sind Gegenstand dieses Beitrags.

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Bd.21(2018):421-467_ Richter

Matthias Richter
Nikolaus Benjamin Richter-Astronom, Meteorologe und Geograph
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 421-467

Inhalt:
Nikolaus Benjamin Richter ist seit seiner Gymnasialzeit zeitlebens ein begeisterter Astronom. 1935 wird er wissenschaftlicher Assistent an Universitätssternwarte Berlin Babelsberg und widmet sich der Kometenforschung. Durch die kriegsbedingte Teilnahme am „Sonderkommando Dora“ in der libyschen Wüste (1942/43) erwacht sein Interesse an der Krateroase „Wau en-Namus“ (südliche Sahara), die er in mehreren Expeditionen als Meteorologe und Geograph in den 50er Jahren erforscht und topographisch vermisst. Als Observator an der Sternwarte Sonneberg von 1947 bis 1960 wird er ein international anerkannter Kometenforscher (Kometenatlas 1969/1979). 1960 wird er von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (DAW) zum Gründungsdirektor des Karl-Schwarzschuld-Observatoriums in Tautenburg (heute Thüringer Landessternwarte) ernannt. Ihm steht bis 1967 ein Kuratorium von Astronomen aus ganz Deutschland beratend zur Seite. Er erforscht mit intensiven Arbeiten am 2-m-Universal-Schmidtspiegelteleskop zahlreiche Galaxienhaufen und sog. Blaue Objekte und entdeckt mehr als 745 kompakte Galaxien.
In dem vorliegenden Beitrag wird das wissenschaftliche Lebenswerk von Nikolaus Benjamin Richter mit zahlreichen Bezügen zur Zeitgeschichte und zur Entwicklung der DAW (später Akademie der Wissenschaften der DDR) umfassend dargestellt.

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Bd.21(2018):157-171_ Gottschall+Schwarz

Reiner Gottschall (Jena), Jürgen Schwarz (Apolda)
Die endoskopische Anwendung des Nd-YAG-Lasers im zentralen Atemweg ab Ende 1987 in Jena
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 157-171

Inhalt:
Aus der Sicht eines endoskopisch ausgebildeten Anästhesisten und eines Physikers wird die technische Entwicklung und die Einführung der Nd-YAG-Laseranwendung im zentralen Atemweg als medizinische Behandlungsmethode in Jena beschrieben. Im Kontext bestehender Rahmenbedingungen ist hierbei die Modifikation eines Industriegravurlasers an medizinische Erfordernisse sowie die Nutzung von Narkosebeatmung in Form hochfrequenter Jetventilation auf der Basis gerätetechnischer Unikate hervorzuheben.

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Bd.21(2018):107-156_ Knoth

Eckehard Knoth (Bad Berka)
Die Anfänge der Laser-Medizin in Thüringen
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 21 (2018), S. 107-156

Der frühe Beginn 1968 mit Tierexperimenten an der Chirurgischen Universitätsklinik Jena basierte auf günstigen Standortvorteilen durch die Fa. CZJ und dem Physikalischen Institut der FSU, die jeweils über Lasergeräte verfügten. Ende der 1970er Jahre konnte nach Adaptation einer auch endoskopisch nutzbaren Quarzlichtleitfaser ein Zeiss-Argonlaser in der Gastroenterologie und der Dermatologie therapeutisch eingesetzt werden. Ab 1985 intensivierten sich die klinischen Laseranwendungen in Jena (zusätzlich in der Chirurgie und Urologie) durch leistungsstärkere Ar-/Kr-Gasionenlaser des PTI und eines  Nd-YAG-Lasers aus Gefell.
In Bad Berka wurde an der Zentralklinik ein in Eigeninitiative erstellter CO2-Laser ab 1975 für die kardiovaskuläre und Thoraxchirurgie tierexperimentell eingesetzt, 1983 das 1. Laser-Symposium der DDR ausgerichtet und ab 1984 zusätzlich auch die bronchologische  Tumorfluoreszenz-Diagnostik und PDT bearbeitet, nunmehr in einem klinischen Laserlabor mit Ar-, Farbstoff- und einem Nd-YAG-Laser (Selbstaufbau).
Die Laser-Medizinhistorie Ostdeutschlands erfolgte biphasisch, anfänglich durch Nutzung von Lasergeräten aus der Industrie und/oder aus Instituten- oder auch selbst erstellten Lasern für medizinische Grundlagenuntersuchungen, wonach in einer zweiten Phase ab Ende der 1970er Jahre industriell gefertigte Laser für die klinische Anwendung durch ein medizinisches Handling ergänzt werden mussten.  Bad Berka zeichnete sich zusätzlich durch einen Laser-Selbstbau aus.

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Bd.20(2017):285-333_Bussemer+Müller

Peter Bussemer, Jürgen Müller (Gera)
Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt in Ostthüringen – Forscher und Forschungen
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 20 (2017), S. 285-333

Inhalt:
Die vergleichsweise ruhige Lage ließen die kleine thüringische Stadt Weida im Laufe des 2. Weltkrieges zum Zentrum des Prüf- und Messwesens in Deutschland werden. Die Physikalisch-technische Reichsanstalt (PTR) wurde 1943 hierher verlagert, da sie für die rüstungstechnische Absicherung der Kriegsführung eine wichtige Rolle spielte. Mit ihr kamen bekannte und fähige Wissenschaftler. In diesem Beitrag werden am Beispiel einiger Forscher und Labore die Beiträge der PTR zur Rüstungsforschung aufgezeigt. Die hohe Leistungsfähigkeit der Anstalt machte sie für die Alliierten äußerst interessant. Quarzuhren und Radiumreserve standen ganz oben in der Prioritätenliste der Amerikaner. Die sowjetische Militäradministration in Deutschland bestimmte den Weg von Mitarbeitern und Einrichtungen. Nach der deutschen Teilung entwickelten sich die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im Westen und das Amt für Standardisierung und Messwesen (ASMW) aus den Überresten. Heute erinnert das Wissensschloss auf der Osterburg in Weida an die einstige große Vergangenheit. Vielen, auch Laien, imponiert die erste und einzige Atomuhr der DDR.

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Bd.19(2016): 503-518_Geyer

Edward H. Geyer (Brockscheid)
Carl Bosch und die Anfänge einer deutschen Südsternwarte
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 503-518

Inhalt:
Um die Wende des 19. Jahrhunderts zum zwanzigsten entstand im deutschen Reich ab 1870 eine Reihe neuer Sternwarten und andererseits wurden die vor 1850 errichteten astronomischen Institute auf den Stand der Technik umgerüstet, um den neuen naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnissen Rechnung zu tragen. Das waren Verbesserungen der optischen Qualität der Fernrohre und der Nachweistechnik mittels Fotoplatten. Mit der Gründung der Astronomischen Gesellschaft (AG) im Jahre 1863 kam es auch zur engeren Zusammenarbeit nicht nur der deutschen Sternwarten, sondern mit vielen ausländischen auch in Übersee. An der Bonner Sternwarte wurde die erste große Bestandsaufnahme des nördlichen Sternhimmels vom Himmelspol (90°) bis zu – 23° südlicher Deklination 1851 – 1881 durchgeführt. Ab 1892 – 1914 wurde an der Cordoba Sternwarte in Argentinien die Registrierung bis zum südlichen Himmelspol erweitert. Der Chemiker und Industrietechniker Carl Bosch (1874 – 1940, Nobelpreistrager 1931) war ein großer Freund der Astronomie und der Astronomischen Gesellschaft. Er wollte mittels einer beträchtlichen Stiftung(~ 1,5 Millionen RM?) den deutschen astronomischen Instituten und Sternwarten den Bau einer Südsternwarte unter wesentlich besseren Wetterbedingungen und auch in größerer Höhenlage als bisher finanzieren. Streitigkeiten zum Aufstellungsort führten dazu, dass Bosch sein Angebot zurückzog. Erst nach 1955 kam es zum Zusammenschluss und 1965 zur Gründung des Gemeinschaftsprojektes „European Southern Observatories“ (ESO).

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Bd.19(2016):469-501_Illig

Hans-Joachim Illig (Jena)
WTI Jena – 40 Jahre Wärmetechnik und Automatisierung für die Glas-, Keramik- und Zementindustrie
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 469-501

Inhalt:
Nach 1945 konnte die ostdeutsche Glasindustrie, bedingt durch die Teilung Deutschlands, die Dienstleistungen der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie in Frankfurt am Main nicht mehr in Anspruch nehmen. Es fehlte eine Einrichtung zur Forschung, Beratung und messtechnischen Hilfe in den Betrieben der Silikathüttenindustrie. Zunächst als Akademieinstitut gegründet, erfolgte 1956 die Umwandlung in das selbständige Institut für Wärmetechnik und Automatisierung (WTI) der Silikathüttenindustrie mit dem Standort in Jena-Burgau. Die Hauptaufgabe des Institutes bestand darin, Anlagen mit hohem wärmewirtschaftlichen Wirkungsgrad zu entwickeln und bei der Bereitstellung mitzuwirken. 1989 blickte das WTI auf eine erfolgreiche Bilanz von Optimierungsprojekten zurück.

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Bd.19(2016):419-468_Gumpert

Johannes Gumpert (Jena)
Das Krebsmedikament Bendamustin – eine Erfolgsgeschichte der Jenaer Krebsforschung
Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte Band 19 (2016), S. 419-468

Inhalt:
Auf einem Jubiläums-Symposium „50 Jahre Bendamustin“, das im September 2012 im Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knoll-Institut– auf dem Beutenberg-Campus in Jena stattfand, wurde eindrucksvoll demonstriert, dass Bendamustin eine der ganz wenigen innovativen Krebspräparate aus der deutschen Forschung ist. Die Strategie beruhte auf der Antimetabolit-Konzeption, die Ende der 1940er Jahre Eingang in die Krebsforschung gefunden hatte. Die eigentliche Geschichte des Bendamustins begann 1961 in der Abteilung Organische Chemie des IMET (später ZIMET). Tausende neue Verbindungen mit Lost-Gruppen wurden synthetisiert. Nach Auswertung der frühen Tierversuche wählte Knoll 1963 aus 17 synthetisierten Lost-Benzimidazol-Verbindungen die Substanz IMET 3393 zur intensiven Weiterbearbeitung aus. Sie bekam den Namen Cytostasan®, der bis 1992 verwendet wurde. Zahlreiche Schwierigkeiten, die mehrfach auch fast zum Abbruch der Herstellung und Verwendung geführt hätten, haben den Entwicklungsweg von Bendamstin begleitet. Heute ist Bendamustin weltweit zugelassen und hat zahllosen Patienten Heilung oder wenigstens Linderung verschafft.

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